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Das Jahr 1925: Anton Brandt war Pastor von St. Johannes Bottrop-Boy. Männer der damals noch bestehenden Bürgergesellschaft "Fiducia" und des Knappen- und Arbeitervereins waren Eckpfeiler in der Pfarrei. Die Anregung von Pastor Brandt eine Erhengarde zu gründen, fiel auf fruchtbaren Boden.

Zu dieser vorbereitenden Arbeit fanden sich zunächst sieben Herren zusammen. Den Bemühungen dieser Männer gelang es, noch eine Reihe Interessenten zu finden.

So wurde Ende August 1925 die Gründung der Ehrengarde vollzogen.
Heinrich Weber wurde zum Oberst gewählt und Pastor Brandt wurde das Amt des Ehrenoberst zuteil.

Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit Uniformen und Ausrüstungsgegenstände beschafft werden konnten.

 

Am 1. Weihnachtstag 1925 in der Christmette um 5:00 Uhr trat die Garde zum ersten Mal am Altar vor unserem Christ-König an.

Im Festhochamt um 10:00 Uhr war dann die eigentliche Einführung. Mit Musik und Reiterei wurde der Oberst von seiner Wohnung abgeholt und die Garde zog unter Glockengeläut ins feierlich geschmückte Gotteshaus.

 

Ein herausragendes und für die Garde einmalig wertvolles Erlebnis war der 15. Oktober 1929. Es war die Zeit des Dritten Reiches und der Gottesdienst nur noch im kirchlichen Raum gestattet. Ein öffentliches Auftreten der Garde in Uniform war unmöglich.

An diesem besagten 15. Oktober wurde die Kirche St. Peter durch Kardinal Graf von Galen, Bischof von Münster, ein Gottesmann seiner Zeit, eingeweiht. Gardisten unserer Garde, die sich zeitlich und beruflich freimachen konnten, begaben sich zur St. Peter-Kirche und legten im hinteren Kirchenraum ihre Uniform an.

Nach den Feierlichkeiten trat der Kardinal zu den Gardisten und bedankte sich für ihren Mut mit den Worten: "So lange es noch Männer gibt, die ihren Glauben nicht verbergen, ist mir nicht so bange um Mutter Kirche. Ich bin stolz auf euch, Männer!".

Diese Begebenheit ist mir von unserem Oberst Theodor Küperkoch mündlich berichtet worden, weil das Jahresberichtsbuch durch Bomben vernichtet wurde.
Er selbst hatte an dem Auftritt der Garde teilgenommen.

 

Nach Kriegsende wurde eifrig gearbeitet und gesorgt, die durch den Krieg entstandenen Schäden zu beheben. Diese Arbeit fand ihren Erfolg darin, dass bei der Fronleichnamsprozession 1948 die Garde wieder dabei sein konnte.

 

Nach dem Tode mehrerer Gründungsmitglieder wurde auch Ehrenoberst Pastor Brandt von unserem Herrgott am 24. Januar 1949 abberufen. Pastor Brandt war ein hilfreicher Seelsorger und Priester seiner Gemeinde und als vorzüglicher Prediger bis weit ins Münsterland gern gehört.

Der nunmehrige Pastor unserer Gemeinde, Herr Pastor Alois Stiens hat auch die Nachfolge als Ehrenoberst der Ehrengarde eingenommen.

Bis zum 25-jährigen Bestehen der Garde im Jahre 1950 sollte die Garde wieder Soll-Stärke von 21 Gardisten erhalten.

 

Zum Johannestag 1950 fand der Gottesdienst in der wieder aufgebauten Pfarrkirche, die durch Bomben zerstört wurde, statt.

Zum Jubelfest im August 1950 war die die Ehrengarde mit 21 Mann vollzählig. Im Festhochamt wurde die neue Standarte eingesegnet und der Reiterei übergeben. Vom Ehrenoberst wurden die für 25 Jahre Gardenangehörigkeit 10 Gardisten, darunter auch Oberst Heinrich Weber, ausgezeichnet.

 

In der Jahresversammlung am 10. Februar 1952 wurde Major Theodor Küperkoch, der von allen Gardisten sehr geschätzt war, und vom Ehrenoberst Pastor Stiens als geeigneten Mann zur Führung der Garde vorgeschlagen wurde, zum neuen Obermajor ernannt.

In den folgenden Jahren fanden sich immer wieder Männer, die ältere Kameraden ablösten, bzw. die Lücke, die der Tod in den Reihen der Garde hinterließ, auffüllten.

 

Es stand nun das Jahr 1965 im Blickpunkt, das Jahr des 40-jährigen Bestehens der Garde St. Johannes.

Einen glänzenden Beitrag zur festlichen Gestaltung der Kirchweih von St. Franziskus durch unseren Bischof von Essen Franz Hengsbach am 6. Oktober 1962 wurde durch das Auftreten der Garde von St. Johannes geleistet. Es war die zweite Kirchweih, die unsere Garde miterleben durfte und gleichzeitig das erste Treffen mit dem Ruhrbischof.

Am 31. Oktober 1965, am Tag des Christi-Königsfestes wurde das 40-jährige Stiftungsfest mit einem Dankgottesdienst begonnen. Nur im Kreise der Gardefamilie wurden die anschließenden Feierlichkeiten begangen. Drei Gründerjubiliare konnte der Ehrenoberst Pastor Stiens in seiner Ansprache würdigen und auszeichnen. Es waren: Oberst Theodor Küperkoch, Major Hans Weber und Rittmeister Julius Große-Lohmann.


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